Baden-Baden. Der Baden-Badener Oberbürgermeister Dietmar Späth (parteilos) hat einen Antrag auf Dienstunfähigkeit gestellt. Das Verfahren befinde sich derzeit in Prüfung beim zuständigen Regierungspräsidium Karlsruhe, teilte Späths Anwalt, Gerhard M. Bräuer, mit. Zuvor hatte der SWR berichtet.
Späth, der seit August und nach Angaben der Stadt Baden-Baden noch bis 23. November krankgeschrieben ist, befinde sich aufgrund einer schweren psychischen und physischen Erkrankung in ärztlicher Behandlung. Aktuell erfolge diese ambulant, sagte Bräuer weiter. «Für Anfang des kommenden Jahres sind bereits weitere stationäre Therapiephasen vorgesehen.»
Zuvor betrunken Unfall gebaut
Zuletzt war bekannt geworden, dass der Rathauschef während seiner Krankschreibung betrunken einen Unfall verursacht hatte. Dafür werde sein Mandant die volle Verantwortung übernehmen, hatte Bräuer dazu gesagt.
Laut Polizei ergab ein freiwilliger Atemalkoholtest einen Wert von rund 1,5 Promille. Späths Anwalt sagte dazu, dass sein Mandant nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen unter Alkohol- und Medikamenteneinfluss gestanden habe. Der genaue Schaden ließ sich laut Polizei zunächst nicht beziffern.
Laut dem Polizeibericht und der Staatsanwaltschaft war der 62-Jährige am vergangenen Mittwoch bei Rastatt beim Einbiegen auf eine Kreisstraße auf eine Mittelinsel aufgefahren. Dort prallte er demnach mit seinem Auto gegen eine Ampel. Es sei niemand verletzt worden. Zuvor hatten darüber die «Badischen Neuesten Nachrichten» berichtet.
Anfeindungen setzten Späth zu
Bereits Anfang August hatte Späth dem SWR gesagt, dass ihm in den vergangenen Monaten massive persönliche Beleidigungen und Anfeindungen vor allem in den sozialen Netzwerken zugesetzt hätten. Auch seine Familie sei öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt und sogar Morddrohungen gegen ihn seien im Rathaus eingegangen.
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