Vaihingen. Der Gemeinderat der Stadt Vaihingen berät in einer öffentlichen Sondersitzung am Donnerstag, 13. November, ab 18.30 Uhr in der Stadthalle über die Zukunft des Areals „Altes Krankenhaus/Vaisana Ärztehaus“ sowie die medizinische Grundversorgung von Vaihingen. Dabei berichtet etwa eine Vertreterin der Kassenärztlichen Vereinigung über die prekäre allgemeinmedizinische und fachärztliche Versorgung. Anschließend geht es um das Entwicklungspotenzial des zwei Hektar großen Areals vor dem Hintergrund der Konsolidierungspläne der RKH Regionale Kliniken Holding.
Die Stadtverwaltung präsentiert ihr Konzept für ein „Stadtquartier der kurzen Wege“. Dieses beinhaltet den Erhalt des Ärztehauses, medizinische und pflegerische Angebote im alten Krankenhaus sowie seniorengerechtes Wohnen im Sinne der Gemeinwohlökonomie. Anschließend berät und beschließt der Gemeinderat die strategischen Ziele der Stadt.
Unterschriftenübergabe vor Aufsichtsratssitzung
Knapp eine Woche später, am Dienstag, 18. November, tagt der Aufsichtsrat der Kliniken Holding in der Orthopädischen Klinik Markgröningen. Davor wollen Vertreter von SPD, Grünen, FDP und „Bürger bewegen Vaihingen“ (BbV) eine Petition an den Landrat und Kliniken-Aufsichtsratschef Dietmar Allgaier überreichen.
Die Parteien haben mehr als 3500 Unterschriften „zur Sicherung der ambulanten Gesundheitsversorgung in Vaihingen“ gesammelt. Die Kernforderung lautet, das Ärztehaus Vaisana zu erhalten.
Hintergrund: Das ehemalige Krankenhausareal in Vaihingen soll aufgrund der Finanzschwierigkeiten der RKH veräußert werden. Auf dem Gelände befindet sich das Ärztehaus „Vaisana“, das seit 2015 die Schließung des ehemaligen Vaihinger Krankenhauses kompensiert.
Grundstück für medizinische Zwecke vorgesehen
Historisch hatte die Stadt Vaihingen das Grundstück in den 1930er-Jahren dem damaligen Landkreis Vaihingen – heute Landkreis Ludwigsburg – zu medizinischen Zwecken und für einen symbolischen Wert überlassen. „Sollte die RKH diese Aufgabe nicht mehr gewährleisten können, muss der Stadt die Möglichkeit gegeben werden, dies selbst sicherzustellen. Die kürzliche Interessensanfrage der RKH bei der Stadt Vaihingen/Enz ist dabei ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so die Parteienvertreter in einer Pressemitteilung.
In der Petition werden zwei Forderungen aufgestellt:
Erstens die zeitnahe Verlängerung der Mietverträge für die im Vaisana ansässigen Praxen, um kurzfristig Sicherheit herzustellen.
Zweitens ein Verkaufsangebot der Fläche an die Stadt Vaihingen: Der Kaufpreis soll sich am Ertragswert der Gebäude orientieren; für das Grundstück ist ein symbolischer Wert anzusetzen.
„Die hohe Zahl der Unterschriften unterstreicht den breiten Rückhalt in der Stadtgesellschaft. Landkreis und RKH sind aufgefordert, zügig und konstruktiv zu handeln, um Versorgungslücken zu vermeiden und die ambulante Infrastruktur dauerhaft zu sichern“, heißt es in der Mitteilung der Vaihinger Parteien. (red)



