Münster. Die Schauspielerin Lou Strenger wird neue Staatsanwältin im «Tatort» aus Münster. Sie soll - zumindest vorübergehend - in die Fußstapfen von Mechthild Großmann treten, die 23 Jahre lang die Rolle der kettenrauchenden Staatsanwältin Wilhelmine Klemm verkörperte und den «Tatort» verlässt. Ihren letzten Auftritt wird die 76-Jährige nach WDR-Angaben in der Folge «Die Erfindung des Rades» im Dezember haben.

Im Urlaub in Schweden hatte sich Lou Strenger für das Casting beworben. "Einen Tag später hatte ich die Zusage", sagt sie am Mittwoch gegenüber unserer Zeitung. Wir erreichen sie in einer kurzen Drehpause zum "Tatort". Die Arbeit mit ihren Schauspielkollegen Axel Prahl und Jan Josef Liefers sei "sehr lustig". Sie sei wahnsinnig herzlich in das Team aufgenommen worden.
«So eine Instanz ist erst mal nicht zu ersetzen», sagte eine Sprecherin. Deshalb werde 2026 in der Folge «Maskerade» die Rolle einer Interims-Staatsanwältin vorkommen - die Dreharbeiten laufen bereits. Die von Lou Strenger gespielte «Nikola König» soll dann an der Seite von Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) ermitteln. Entgegen ihrer Vorgängerin wird Lou Strenger allerdings keine kettenrauchende Staatsanwältin darstellen. "Ich bin eher das Kontrastprogramm", verrät sie.
Die 1992 in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) geborene Strenger gehörte in der Vergangenheit unter anderem zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses und war bereits in verschiedenen TV-Produktionen zu sehen. Aktuell spielt sie als Psychotherapeutin Dina Schwarz eine Hauptrolle in der neuen Klinik-Serie «David und Goliath» (24. September und 1. Oktober, 20.15 Uhr, Das Erste).
Mit sieben Jahren hatte Lou Strenger mit dem Musical „Joseph und seine Brüder“ ein erstes Aha-Erlebnis im Forum, als jugendliche Balletttänzerin der Tanzbühne Asperg schnupperte sie ein paar Jahre später eben dort schon mal erste Bühnenluft. In Ludwigsburg geboren, in Asperg aufgewachsen, war für sie früh klar: Das Theater sollte ihr Beruf werden. „Ich habe heimlich an Schauspielschulen vorgesprochen“, sagte sie im Interview mit der Ludwigsburger Kreiszeitung. Denn der Vater, Immobilien-Unternehmer Karl Strenger, hätte sie lieber im Architekturstudium gesehen. (dpa/je)