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Fußball-Bundesliga
Die WM-Kandidaten des VfB: Sechs werden es wohl nicht mehr

Deutschland - Niederlande
Haben guten Chancen auf die WM-Teilnahme 2026: Die VfB-Profis Undav (l), Leweling (M) und Stiller. Foto: Sven Hoppe
Deutschland - Niederlande
Bundestrainer Nagelsmann (r) verzichtete zuletzt auf Mittelfeldspieler Stiller. Für die WM hat der VfB-Profi dennoch gute Chancen. Foto: Tom Weller
Euro 2024: Spanien - Deutschland
Bei der EM 2024 standen die Stuttgarter Mittelstädt (l) und Führich (M) noch im DFB-Kader - bei der WM 2026 wohl eher nicht. Foto: Tom Weller
In nicht mal einem halben Jahr gibt Bundestrainer Nagelsmann den Kader für die Fußball-WM bekannt. Der VfB Stuttgart stellt einige Kandidaten. Wer gute Chancen hat - und für wen es ganz schwer wird.

Stuttgart. Im Herbst 2024 nominierte Bundestrainer Julian Nagelsmann noch sechs Profis des VfB Stuttgart für Spiele in der Nations League. So viele werden es bei der Fußball-WM in den USA, Kanada und Mexiko (11. Juni bis 19. Juli), wo die DFB-Elf in der Vorrunde auf Curaçao, die Elfenbeinküste und Ecuador trifft, wohl nicht sein. Aber einige haben Chancen auf eine Teilnahme - besonders Deniz Undav, Angelo Stiller und Jamie Leweling. Ein Überblick über die Kandidaten:

Deniz Undav

Nach einer Verletzungspause im Spätsommer drehte der Stürmer mit zehn Pflichtspieltoren in der Bundesliga, Europa League und im DFB-Pokal mächtig auf. Der EM-Teilnehmer von 2024 überzeugt auch mit seiner Spielintelligenz und überraschenden Pässen. Dazu kommt das positive Wesen des 29-Jährigen, das für die Kabine wichtig sein kann - ähnlich wie einst bei Ex-Nationalspieler Thomas Müller. Treffe er weiterhin, werde es für Nagelsmann schwer, ihn nicht zu nominieren, sagte Undav nach einem Doppelpack gegen den FC Augsburg.

Fazit: Gute Chancen auf eine WM-Teilnahme.

Jamie Leweling

Der Außenstürmer kommt bisher erst auf vier Länderspiele, stand aber deutlich häufiger im Kader der Nationalelf. Vor allem mit seiner Schnelligkeit ist er auf dem Flügel eine Option für Nagelsmann - auch bei schwierigen Spielen, um mit seiner Einwechslung noch einmal Schwung zu erzeugen. In Spielern wie Wirtz, Gnabry, Sané oder vielleicht auch Adeyemi hat der 24-Jährige aber auch viel Konkurrenz.

Fazit: Gute WM-Chancen.

Angelo Stiller

Auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß war überrascht, als sein Mittelfeldchef im November nicht für die WM-Qualifikationsspiele gegen Luxemburg und die Slowakei nominiert wurde. «Ich hätte damit nicht gerechnet», sagte er. Nagelsmann begründete seine Entscheidung damit, dass der auch zweikampfstarke Techniker etwas zurück gewesen sei hinter Spielern wie Dortmunds Felix Nmecha oder Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern. Dennoch schätzt er den 24-Jährigen grundsätzlich.

Fazit: Gute WM-Chancen, trotz November-Denkpause.

Alexander Nübel

Kurz vor der EM wurde der Torwart aus dem Kader gestrichen. Droht ihm 2026 das gleiche Schicksal? Der 29-Jährige muss im Club konstant gute Leistungen zeigen und hat doch nicht alles in den eigenen Händen. Es geht auch um die Frage, ob der beim FC Barcelona nicht mehr geschätzte Marc-André ter Stegen in der Winterpause einen neuen Verein findet und wieder regelmäßig spielt. Dann wäre der wieder die Nummer eins im DFB-Tor. Ter Stegens Platzhalter, der Hoffenheimer Oliver Baumann, wäre sicher die Nummer zwei. Und es stellt sich die Frage, ob Nagelsmann dann auf Nübel als Nummer drei setzt oder auf einen jüngeren Keeper wie Finn Dahmen (27), Noah Atubolu (23) oder gar Jonas Urbig (22)? 

Fazit: Nübels Chancen sind schwer einzuschätzen.

Maximilian Mittelstädt

Die Zeiten, in denen der EM-Teilnehmer von 2024 von Nagelsmann regelmäßig nominiert wurde, sind vorbei. David Raum von RB Leipzig und der Frankfurter Nathaniel Brown haben ihm auf der linken Abwehrseite den Rang abgelaufen. 

Fazit: Mittelstädt hat wahrscheinlich nur im Fall der Verletzung eines Konkurrenten WM-Chancen.

Chris Führich

In der Saison 2023/24 bildete der Dribbler auf dem linken Flügel mit Mittelstädt ein kongeniales Duo, das den VfB mit zur Vizemeisterschaft führte. Mittlerweile kommt der 27-Jährige in Stuttgart kaum noch über die Rolle eines Einwechselspielers hinaus. 

Fazit: Ohne Leistungsexplosion keine Chance auf eine WM-Teilnahme.

Josha Vagnoman

Im März 2023 bestritt der 25 Jahre alte Rechtsverteidiger sein bisher einziges Länderspiel. Sein Pfund ist seine Schnelligkeit, zudem gibt es auf seiner Position hinter Bayern-Profi Joshua Kimmich nur wenige Alternativen. 

Fazit: Vagnoman hat nur dann eine WM-Chance, wenn mehrere andere Spieler ausfallen sollten.

© dpa-infocom, dpa:251223-930-461261/1