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Nahverkehr
Der Plan: Bis 2025 wenigstens 30 Elektrobusse

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Hybridbusse mit Diesel- und Elektromotoren fahren in Ludwigsburg bereits, ab 2020 sollen immer mehr reine Elektrobusse zum Einsatz kommen. Archivfoto: Ramona Theiss
Gemeinderat berät morgen Anforderungen an die Buslinien im Stadtverkehr ab 2020 – Pro Jahr fünf neue Fahrzeuge mit alternativen Antrieben

Ludwigsburg. In diesen Tagen stellt die Lokalpolitik wichtige Weichen, wie der zukünftige Ludwigsburger Busverkehr aussehen soll. Wer ab dem Jahr 2020 für die nächsten zehn Jahre die Buslinien betreiben will, der muss Anfang nächsten Jahres an einer Ausschreibung teilnehmen. Über eine mögliche zentrale Forderung in dieser Ausschreibung haben Stadtverwaltung und Stadträte bereits nichtöffentlich vorberaten: In den Jahren von 2020 bis 2025 soll der künftige Betreiber jährlich mindestens fünf neue Elektrobusse auf die Strecke schicken. Das würde 30 Fahrzeuge ergeben, bei einem Fuhrpark, der heute rund 80 Busse umfasst.

Vollends entscheiden wird der Gemeinderat am morgigen Mittwoch (17 Uhr, Kulturzentrum), diesmal in öffentlicher Sitzung. Und dann auch über weitere Inhalte wie mögliche Veränderungen bei den Strecken und Haltepunkten der Buslinien. Über Vorschläge aus dem Rathaus hatte es vor drei Wochen eine kontroverse Diskussion unter Stadträten gegeben.

Entgegen ursprünglicher Pläne wird es allerdings noch keine detaillierte Ausschreibung für Linien mit einem sogenannten BRT (Bus-Rapid-System) mit beschleunigten Fahrstrecken geben. Die Stadtverwaltung hat jetzt eingeräumt, dass man für eine tragfähige Streckenplanung noch einige Zeit benötigen wird. Ein Hinweis auf den Planungshorizont, zu lesen in der schriftlichen Vorlage für den Gemeinderat: Die Quote für neue E-Busse soll auf fünf Jahre begrenzt werden, weil man dann – so die Begründung der Stadtverwaltung – die Reaktivierung der Bahnstrecke Ludwigsburg-Markgröningen sowie BRT-Pläne konkret in die weiteren Strategien für alternative Antriebe einberechnen könne (siehe auch Infobox).

Die morgige Entscheidung geht an das Landratsamt und in den Kreistag, die Pläne müssen dort abgesegnet werden. Danach gibt das Landratsamt als federführende Behörde für den Nahverkehr die Ausschreibung EU-weit heraus.

Hier einige der Anforderungen für die Ausschreibung, über die morgen entschieden wird:

Ab dem Jahr der Betriebsaufnahme (2020) sind jährlich – bis einschließlich 2025 –mindestens fünf Neufahrzeuge anzuschaffen und zu betreiben, die rein batterieelektrisch betrieben sind. Alternative emissionsfreie Antriebe, zum Beispiel mittels Brennstoffzelle, sind zulässig.

Es ist vorgesehen, dass möglichst die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim die Stromtankstellen für die E-Busse gegen Entgelt zur Verfügung stellen, voraussichtlich auf dem Betriebshof des Busunternehmens. Ein Zwischenladen an weiteren Stellen im Stadtgebiet ist nach Ansicht der städtischen Planer nicht nötig, die Stadt will solche Ladestationen jedenfalls nicht einrichten.

Hinsichtlich des Antriebs oder neuer Technologien ist der Einsatz von Prototypen oder von noch nicht in Serie produzierten Fahrzeugen möglich.

Das Busunternehmen soll für die spätere Einführung eines BRT-Systems sich bereit erklären, seinen jährlichen Leistungsumfang grundsätzlich nicht zu reduzieren und für Fahrten auf BRT-Strecken die Busse mit der nötigen Technik etwa für die Bevorrechtigung an Ampeln auszustatten.

Weil viele Haltetsellen im Stadtgebiet für Gelenkbusse zu kurz sind, soll das Busunternehmen grundsätzlich Solobusse bis zu einer Länge von 13 Metern einsetzen. Ausnahmen für längere Fahrzeuge, zum Beispiel Busanhänger, sollen zulässig bleiben.

Der Betriebshof für die Buslinien ist vorzugsweise in Ludwigsburg einzurichten.

Das Busunternehmen verpflichtet sich zu einer jährlichen finanziellen Beteiligung am DB-Fahrscheinautomat an der Haltestelle „Ludwigsburg Rathaus“ (rund 13 000 Euro pro Jahr).