Kreis Ludwigsburg. „Unsere Straßenmeistereien sind wie immer gut für den kommenden Winter gerüstet“, wird Ronald Stolz, Leiter des Fachbereichs Straßen des Landratsamts Ludwigsburg, in einer Pressemitteilung zitiert. „Alle Salzlager sind aufgefüllt, die Fahrzeuge wurden überprüft und die Einsatzpläne stehen. Wenn der erste Schnee fällt oder es glatt wird, können wir sofort reagieren.“
4.000 Tonnen Streusalz in den Depots
An den drei Standorten Ludwigsburg, Vaihingen und Besigheim sind die Mitarbeitenden der Straßenmeistereien einsatzbereit. Insgesamt lagern rund 4.000 Tonnen Streusalz in den Depots und an einem zusätzlichen Stützpunkt in Korntal-Münchingen. In einem durchschnittlichen Winter werden davon etwa 3.000 Tonnen verbraucht. Neben den Streusalzvorräten stehen auch ausreichend Fahrzeuge bereit: zwölf eigene Räum- und Streufahrzeuge (vier pro Straßenmeisterei) sowie acht zusätzliche Fahrzeuge von beauftragten Fuhrunternehmen. Die Fahrzeuge und deren Anbauteile wie Schneepflug und Streugeräte wurden im Laufe des Oktobers entsprechend vorbereitet. Für den Winterdienst außerorts sind die Landratsämter zuständig. Innerorts liegt die Verantwortung für den Winterdienst bei den Kommunen.
Einsatz rund um die Uhr
Rund 60 Beschäftigte sorgen in den kommenden Monaten für den Winterdienst auf etwa 700 Kilometern Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Landkreis. Je nach Wetterlage beginnt der Einsatz meist gegen 3.30 Uhr morgens – und endet, sobald die Witterung es zulässt, heißt es in der Pressemitteilung. „Unser Ziel ist es, dass alle Verkehrsteilnehmenden morgens möglichst sichere Straßen vorfinden. Dafür sind unsere Teams bei Bedarf rund um die Uhr im Einsatz“, erklärt Stolz.
Moderne Technik unterstützt den Winterdienst
Präzise Wettervorhersagen ermöglichen eine bessere Einsatzplanung. „Dank unserer eigenen kleinen Wetterstationen an verschiedenen Straßenabschnitten können wir gezielt und früh reagieren“, so Stolz weiter. Auch besondere Situationen werden gemeistert: Bei extremen Schneefällen kann es vorkommen, dass die Fahrzeuge an Steigungsstrecken rückwärts streuen, wenn ein Vorankommen nicht mehr möglich ist.
Temperatur an der Straßenoberfläche wird gemessen
Damit die Streufahrzeuge nicht mehr Streusalz als nötig verwenden, wird die Temperatur der Straßenoberfläche während der Fahrt gemessen und die Menge an ausgebrachtem Salz automatisch angepasst. Vorbeugend gegen Glätte wird auch flüssige Salzlösung, sogenannte Sole, auf den Straßen versprüht. Diese enthält weniger Salz, haftet besser auf der Straße und wirkt daher länger gegen Eisbildung, heißt es in einer Mitteilung des Verkehrsministeriums.
Die 15 Autobahnmeistereien der Autobahn GmbH im Südwesten sind bereit für den Winter. Über 100 Spezialfahrzeuge sind einsatzbereit und die Hallen mit 27.000 Tonnen Salz befüllt, heißt es in einer Mitteilung. Das erfahrene Personal stelle täglich rund um die Uhr die Befahrbarkeit der rund 1.050 Autobahnkilometern sicher. Ihre Hauptaufgabe liegt darin, bei entsprechenden Witterungsbedingungen vorsorglich Sole, also Flüssigsalz, auf den Autobahnen auszubringen. Damit wird die Bildung von Glatteis verhindert. Da die Winter durchschnittlich immer milder werden, muss weniger Schnee geräumt werden als früher. Trotzdem gilt: Extreme Wetterbedingungen wie Blitzeis oder schwerer Schneefall können plötzlich auftreten und sind nur schwer beherrschbar. Die Autobahn GmbH rät dringend dazu, die eigene Fahrweise stets den aktuellen Wetter- und Verkehrsbedingungen anzupassen. „Bitte halten Sie Abstand zu unseren Winterdienstfahrzeugen und überholen Sie nicht. So helfen Sie, Unfälle und Staubildungen zu vermeiden“, wird Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest, zitiert. Die Autobahnmeistereien setzen nach eigenen Angaben auf moderne Streutechnologie: Flüssigstreuung mit 100-prozentiger Salzlösung. Vorteile: eine gleichmäßige Verteilung und verlängerte Wirkungsdauer. Gleichzeitig wird mit Sole die Umwelt geschont: Pro Quadratmeter werden nur drei Teelöffel Salz verbraucht. Das entspricht bei präventiver Streuung einer Salzersparnis von bis zu 70 Prozent. Da die Sole mit höherer Geschwindigkeit ausgebracht werden kann als herkömmliches Salz, würden auch die verkehrlichen Auswirkungen minimiert, heißt es in der Mitteilung abschließend. (red)
Bei starkem Schneefall und Eisglätte können aber nicht immer und überall gleichzeitig geräumt und gestreut werden. „Trotz aller Anstrengungen der Winterdienste kann nicht überall mit guten Fahrbedingungen gerechnet werden. Deshalb ist es wichtig, bei schlechtem Wetter besonders vorausschauend und mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren“, wird Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in der Pressemitteilung zitiert.



